Blog: Jetzt neu anpassen

„Ich kann nicht mehr!“ – Wenn die Puste ausgeht!

Wir sind motiviert in eine Aufgabe gestartet. Das kann das erste, zweite Kind sein, eine neue Arbeitsstelle, ein Ehrenamt. Aber das ist jetzt schon länger her. Jetzt nachdem der Reiz des Neuen vorbei ist, der Alltag und extra Belastungen uns voll im Griff haben, merken wir, dass wir erschöpfter und gereizter werden und die Aufgabe macht uns nicht mehr so viel Freude wie am Anfang -… und was nun?

Besonders engagierte Menschen haben den Anspruch immer geduldig, einsatzbereit und freundlich zu sein, aber jetzt wird es zunehmend schwerer. Das Pensum ist gewachsen, aber unsere Kräftepotenzial nicht. Da brauchen wir neue Strategien. Können wir unsere bisherigen Vorgehensweisen hinterfragen und es dem JETZT anpassen?

„Veränderungsmanagement“  oder schlicht „anpassen“ ist jetzt gefragt.

Ehrlich werden vor sich und seinen Mitstreitern. Eine Bestandsaufnahme machen: Was ist zu viel, was kommt zu kurz? Udo Baer hat dazu ein einfaches Blatt entwickelt, dass du dir hier  runterladen kannst.

Dann überlege dir zu jedem Punkt, was du ändern könntest: ZB. „Ich funktioniere zu viel. Ich habe zu viele Aufgaben, für die ich verantwortlich bin.“ Welche Aufgaben könntest du ruhen lassen, bis du wieder mehr Kräfte hast oder welche kannst du abgeben? Wer könnte dir helfen, dich entlasten? Wo kannst du deine Ansprüche für eine Phase runterschrauben, so dass es dir besser geht?

Was brauchst du jetzt? Vielleicht mehr Bewegung, mehr selbstbestimmte Zeit, mehr Schlaf… Was hilft dir diese Bedürfnisse in dein Leben für die jetzige Phase mehr einzuplanen? Wer kann dich dabei unterstützen?

Bei der Frage: Was ist zu wenig? Da kommst du genau von der anderen Seite auf deine Bedürfnisse.

Erlaube dir ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen zu sein und gut für dich zu sorgen, wie du auch für viele andere versuchst gut zu sorgen. Wenn du dich nicht wichtig nimmst, wer soll es dann tun?

Und als nächsten Schritt sprich mit den Menschen mit denen du eng zusammenlebst oder arbeitest: „Du ich bin fix und fertig und ich habe nicht mehr die Kraft meine Aufgaben gut zu erledigen. Hast du eine Idee, könntest du mir helfen, mich unterstützen? Was/wer könnte helfen?“ Mach dir bewusst: Es ist nur eine vorübergehende Phase. Wenn es länger anhält ist vielleicht ein Gesundheitscheck beim Arzt oder ein Gespräch mit einem Berater hilfreich.

Überlege: Bei welchen Kleinigkeiten könnte ich auftanken, was tut mir gut?  Kleine Pausen öfter im Alltag sich erlauben. ZB. am offenen Fenster tief Luft holen, 3 tiefe Atemzüge in den Bauch atmen und wieder durch den Mund auspusten. Vielleicht 5 Min mit meiner Lieblingsmusik im Ohr und eine Tasse Tee oder Kaffee bewusst genießen, riechen, schmecken…  – Nicht der Anspruch: Ich brauche jetzt ganz viel Zeit zum Rauskommen, oft helfen schon die kleinen Oasen.

Was sind deine Anpassungen, die jetzt wichtig wären? Wann kannst du eine längere Auftankzeit einplanen?

Ich wünsche dir den Mut ehrlich zu sagen, was du brauchst und die Offenheit dich ergänzen zu lassen.

Herzlich, Anja